Der Wärmeverlust durch die Decke zum unbeheizten Keller ist beträchtlich. Mit der Dämmung der Kellerdecke kannst du deine Energiekosten einfach und schnell senken, besonders wenn die Außenwände und der Sockel nicht gedämmt sind.
Dabei ist die Dämmung mit EPS-Hartschaumplatten eine besonders
kostengünstige Möglichkeit. Voraussetzung ist, dass der Keller hoch
genug ist. Denn 8–12 cm Dämmung solltest du schon einplanen. Bei
Kellern mit geringer Raumhöhe können auch teurere
Hochleistungsdämmstoffe eingesetzt werden. Diese Maßnahme beschreiben
wir in der Anleitung „Kellerdeckendämmung mit alukaschierten
Polyurethan-Hartschaumplatten“.
Diese und weitere DIY-Anleitungen kannst du dir am Ende dieser Seite als PDF herunterladen.
Vorteile auf einen Blick
Anspruch: einfach
Zeitaufwand: 30 min. pro m²
ca. Kosten: 35 Euro pro m²
Vorbereiten
Die luftdichte Schicht ist hier die Betondecke. Nach dem Anbringen
der Dämmung liegt sie im warmen Bereich. Das ist aus
bauphysikalischer Sicht vorteilhaft. Unebenheiten sollten grob entfernt
sowie größere Risse und Löcher in der Decke mit Klebemörtel
geschlossen werden.
Leuchten und andere Dinge schraubst du vorher ab. Ziehe bei Bedarf eine Elektrofachkraft hinzu.
Unebenheiten grob entfernen.
Das brauchst du
Die Materialliste im Überblick
EPS Kellerdeckendämmplatten mit Falz, ca. 120 mm stark
EPS Kellerdeckendämmplatten mit Falz, ca. 60 mm als Flankendämmung
Mineralischer Klebe-und Armierungsmörtel
nicht nachdrückender, isocyanatarmer oder freier Einkomponenten-Montageschaum (PU-Schaum)
Gegebenenfalls Dämmstoffdübel zum Anbringen von Leuchten und anderen leichten Gegenständen
Das brauchst du an Werkzeug
Meterstab oder Maßband, Stift und einen langen, geraden Gegenstand
Heißdrahtschneider, notfalls Handsäge zum Schneiden der Platten
Bohrmaschine, Mörtelquirl und Eimer zum Anmischen des Klebemörtels
Maurerkelle und gezahnte Glättkelle (10–15 mm) zum Auftragen des Klebemörtels
Spachtel zum Schließen von Rissen und Löchern
Schaumpistole zum Ausschäumen von Lücken
Cuttermesser
Lichtquelle zum Ausleuchten des Kellers
Kabeltrommel oder Mehrfachstecker
Schritt für Schritt – los geht's!
Bitte lies dir die Schritte erst einmal komplett durch, bevor du startest.
Am besten, du startest mit dem Verlegen der Platten in einer Ecke
des Kellers, in der keine Leitungen oder andere Installationen stören.
Schritt 1: Klebemörtel anrühren
Rühre zunächst den Klebemörtel nach Verpackungsanleitung an. Dazu brauchst du den Kleber, Wasser, einen großen Eimer, den Mörtelquirl und eine Bohrmaschine. Am besten, du beginnst erst einmal mit einem halben Eimer zum Testen – nicht dass dir der Kleber hart wird, weil du am Anfang noch länger brauchst. Die Verarbeitungszeit findest du auf der Verpackung.
Schritt 2: Mörtel aufbringen
Gib nun mit der Maurerkelle Klebemörtel auf die Oberseite der ersten EPS-Platte (wir haben uns für eine Plattengröße von 50 x 50 cm entschieden; diese ist leicht zu verarbeiten) und verstreiche ihn mit der gezahnten Glättkelle, so dass ein Zahnmuster entsteht.
Je unebener die Decke ist, umso größer müssen die Zähne sein. Hast du nicht genug Kleber auf der Platte, bringe noch mehr Kleber auf die Platte auf. Überschüssigen Kleber gibst du zurück in den Mörteleimer.
Schritt 3: Ankleben der Platte
Nun drückst du die Platte gleichmäßig und kräftig und mit der Kleberseite nach oben, an die Decke. Wenn du z. B. mit einem Holzbrett andrückst, vermeidest du Mörtelflecken und Fingerabdrücke auf der Platte.
Schritt 4: Wiederhole Schritt 2 und 3
Wiederhole die Schritte 2 und 3 für die nächste Platte und füge sie schlüssig über den Falz an die festgeklebte Platte an. Dieses Vorgehen wiederholst du so lange, bis keine ganzen Platten mehr an die Decke passen.
Schritt 5: EPS-Platten zuschneiden
Miss den freien Platz bis zum Hindernis oder zur Wand mit dem Meterstab aus, übertrage das Maß auf eine Dämmplatte und schneide sie am besten mit einem Heißdrahtschneider. Einfache Heißdrahtschneider gibt es ab ca. 20 Euro im Onlinehandel.
Profimodelle kosten um 250 Euro, gebraucht deutlich weniger. Falls du keinen Heißdrahtschneider hast, aber auch nicht leihen oder kaufen möchtest, kannst du auch eine Handsäge verwenden. Das krümelt aber stark.
Schritt 6: Aussparungen für Kabel
Ist beispielsweise ein Kabel im Weg, kannst du die Platte mit dem Heißdrahtschneider, dem Cuttermesser oder der Handsäge ausschneiden.
Schritt 7: Aussparung für Heizungsrohre
Heizungsrohre oder andere größere Hindernisse kannst du mit einer weiteren Platte überdämmen, die du bei Bedarf mit dem Heißdrahtschneider ausschneiden kannst (siehe Schritt 6). Hier ist vielleicht eine dünnere Platte empfehlenswert, sollte die dicke Platte die Deckenhöhe zu stark reduzieren.
Schritt 8: Lücken schließen mit Montageschaum
Verwende bei Bedarf nicht nachdrückenden, isocyanat-armen oder -freien Einkomponenten-Montageschaum (PU-Schaum), um Lücken zu schließen (beispielsweise bei Rohrdurchführungen).
Schritt 9: Lampen wieder anbringen
Leuchten und andere Gegenstände kannst du mit Hilfe von Dämmstoffdübeln wieder anbringen. Tausche alte Leuchtmittel am besten bei dieser Gelegenheit gegen moderne LED-Leuchtmittel aus. Das spart Strom und die Lampe wird nicht heiß. Tipps zur Beleuchtung bekommst du in der Anleitung „Schaffe neue Leuchtmittel an und spare dabei“.
Schritt 10: Anbringen der Flankendämmung
Um die Wärmebrückeneffekte von Wänden zu reduzieren, bringe eine ca. 50 cm hohe Flankendämmung an. Hier reichen 60–80 mm Dämmdicke aus. Diese Dämmung wird umlaufend an den Innenwänden und den Innenseiten der Außenwände des Kellers angebracht.
Fange auch hier wieder in einer freien Ecke des Raumes an.
Schritt 11: Aufbringen der Platte
Bringe den Klebemörtel auf und drücke die Platte an die Wand.
Schritt 12: Platten an Hindernissen ausschneiden
An Ecken und Hindernissen schneidest du auch hier die Platten aus oder ab.
Schritt 13: Lücken mit PU-Schaum schließen
Schließe die Fuge zwischen Flanken- und Deckendämmung mit PU-Schaum. Dämme auch andere Lücken (beispielsweise bei Rohrdurchführungen) mit PU-Schaum aus.
Du hast es geschafft!
Das sparst du
"In unserem Fall verringert sich der Wärmeverlust um etwa 88 Prozent gegenüber dem Zustand ohne Dämmung. Das entspricht einer Einsparung von ca. 5 Euro pro Quadratmeter im Jahr. Die Deckendämmung macht sich also in wenigen Jahren bezahlt. Als Mieter solltest du unbedingt deinen Vermieter fragen, bevor du startest! Vielleicht gibt er dir einen Zuschuss, denn sein Gebäude erfährt durch deine Arbeit eine Wertsteigerung."
Prof. Dr. Benjamin Krick, Passivhausinstitut Darmstadt