Saal mit Zuschauern beim Bürgerforum Energiewende Hessen. Auf der Bühne sitzen einige Personen an Tischen mit einer großen Videoleinwand im Hintergrund.
© Team Ewen
Bürgerforum Energiewende Hessen

Im Dialog die Energiewende gestalten

Mit Coaching, Mediation, Informationen und Faktenchecks Kontroversen um erneuerbare Energien entschärfen – das ist der Auftrag des Bürgerforums Energiewende Hessen.  

Im Jahr 2045 soll Hessen seinen Strom- und Wärmebedarf vollständig aus erneuerbaren Energien decken.

Doch der Ausbau von Wind-, Wasser- und Solarenergie wird mancherorts kontrovers diskutiert. Das Bürgerforum Energiewende Hessen bietet für solche Situationen individuelle Formate für einen sachlichen und faktengestützten Dialog. 

Durch das Bürgerforum unterstützt das Land Hessen seine Kommunen beim Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern rund um lokale Planungen zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie zu kommunalen Energiekonzepten. Das Bürgerforum stärkt Kommunen dabei, mit den Bürgerinnen und Bürgern die Energiewende zu gestalten und gemeinsam nach konkreten Lösungen zu suchen. Ein frühzeitiger Dialog ist dafür essenziell. Vor der gemeinsamen Umsetzung steht eine Vorklärung der Gesamtsituation sowie der spezifischen Fragestellungen mit kommunalen Vertreterinnen und Vertretern und weiteren beteiligten Akteurinnen und Akteuren.

Hier geht's zur Website des Bürgerforum Energiewende Hessen:

Bürgerforum Energiewende Hessen

Unser Bürgerforum ist seit 2014 in Kommunen in ganz Hessen aktiv – in einigen sogar mehrfach. Unsere Expertinnen und Experten konnten Konflikte vor Ort deutlich entschärfen – dank Moderation, Mediation und fachlich gut aufbereiteter Informationen.

Porträt von Karsten McGovern, LEA Hessen.
Dr. Karsten McGovernLeiter der LandesEnergieAgentur Hessen

Die Energiewende in Hessen gelingt nur mit den Menschen vor Ort. Oft treffen unterschiedlichste Auffassungen und Interessen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufeinander, wenn in Kommunen Energiewende-Projekte geplant werden. Sie zu berücksichtigen und zusammen tragfähige Konzepte zu finden – das ist Ziel des Landesprogramms Bürgerforum Energiewende Hessen. Seit 2014 stärkt es Kommunen mit passgenauen Angeboten: Diese werden je nach Bedarf auf die Gegebenheiten vor Ort zugeschnitten, um die wichtigsten Akteure und die interessierte Öffentlichkeit frühzeitig in die Planungen einzubinden, den Dialog in der Kommune zu fördern und gemeinsam lokale Energie- und Klimaschutzkonzepte zu verwirklichen.

Dialog vor Ort: Informieren und beteiligen

Häufig werfen Energiewende-Projekte in der Bevölkerung Fragen auf  und sorgen für lebhafte Diskussionen. Bürgerinnen und Bürger wollen informiert werden und zu Wort kommen. In solchen Situationen bietet das Bürgerforum kompetente und individuelle Unterstützung an und ermöglicht einen konstruktiven Dialog vor Ort.

Informationsveranstaltungen: Über Themen ausführlich zu informieren, die viele Menschen bewegen – dafür bieten sich Informationsveranstaltungen an, die Kommunen mit Unterstützung des Bürgerforums organisieren können. 

Infomärkte: Ein Austausch auf Augenhöhe zwischen Fachleuten und Bürgerinnen und Bürgern – das ist das Ziel von Infomärkten. Mit diesem Format schafft das Bürgerforum ein Forum, um offen und ausgewogen den Ausbau erneuerbarer Energien zu erörtern. Die Konzepte für die Infomärkte entwickelte das Bürgerforum schrittweise in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kommunen und Interessengruppen vor Ort. 

Energie- und Klimaschutztage: Mitmachen und Spaß haben – das steht im Mittelpunkt der Energie- und Klimaschutztage. Mit dem interaktiven und familienfreundlichen Marktplatzformat macht das Bürgerforum gemeinsam mit Kommunen die Themen Klimaschutz und Energiewende für Groß und Klein erlebbar. 

Infobriefe: Gerade die Verfahren und Abläufe beim Ausbau erneuerbarer Energien werfen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Fragen auf. Um sie zu beantworten, unterstützt das Bürgerforum Kommunen mit Infobriefen dabei, wichtige Informationen zu ihren Vorhaben in verständlicher Form in die breite Öffentlichkeit zu tragen.

Mehrere Menschen in einem Ausstellungsraum schauen auf einen Monitor .
© Bürgerforum

Machen Sie sich ein Bild

Es fällt Menschen leichter, sich ein Bild von Projekten zu machen, wenn sie sich einen konkreten Eindruck verschaffen können. Hier hilft beispielsweise eine Visualisierung einer geplanten Windenergieanlage.

Karten an Infotafeln verschaffen einen Überblick über die Lage und Größe von Erneuerbare-Energien-Projekten. Sie dienen auch der Versachlichung einer Diskussion.  

Ein Experte erklärt einer jungen Mutter mit Kind ein Projekt vor einer Fotostellwand.
© Bürgerforum

Gutachter bieten sachliche Informationen

Auch die beteiligten unabhängigen Gutachterinnen und Gutachter bindet das Bürgerforum in Veranstaltungen ein. Sie beantworten etwa Fragen zu möglichen Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Flora und Fauna.

So helfen Kommunen im Dialogprozess dabei, Unsicherheiten zu beseitigen und Emotionen zu versachlichen.

Gruppe im Freien umringt den Infostand des Bürgerforums in Bensheim.
© Bürgerforum

Energie- und Klimaschutztage in Bensheim

Bis zu 600 Besucherinnen und Besucher kommen dort seit 2015 jedes Jahr zusammen, um zum Beispiel an Mitmachständen das Solarpotenzial ihres Hauses zu bewerten oder gemeinsam sinnvolle Standorte für E-Mobilität und Carsharing zu finden.

Bei Podiumsdiskussionen mit Expertinnen und Experten haben sie die Gelegenheit, sich rund um die Energiewende und den Klimaschutz zu informieren und ihre Fragen zu stellen. 

Online-Dokumentionen: Bürgerinnen und Bürger nicht nur „offline“ auf Veranstaltungen informieren und beteiligen, sondern auch über das Internet – erste hessische Gemeinden machen vor, wie sie gemeinsam mit dem Bürgerforum Informationsveranstaltungen mit Online-Dokumentation und -Beteiligung verknüpft haben, um ein transparentes und nachhaltiges Format zu schaffen. 

Interkommunaler Dialog: Wie lässt sich ein Flächennutzungsplan zwischen mehreren Kommunen und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erarbeiten? Bei dieser Herausforderung griffen sieben hessische Kommunen auf die Expertise des Bürgerforums zurück. Denn ihr Ziel war es, einen interkommunalen Flächennutzungsplan für Windenergie zu erstellen, der auf einem breiten politischen und gesellschaftlichen Fundament steht. Das Bürgerforum beriet und organisierte mit den Gemeinden Informations- und Dialogveranstaltungen, um die Öffentlichkeit frühzeitig einzubinden.

Bürgerfonds: Kommunen und Bürgerinnen und Bürger finanziell an der Energiewende beteiligen – dabei bietet das Bürgerforum Unterstützung. So hat es zum Beispiel Hohenroda geholfen, einen Bürgerfonds zu konzeptionieren. Er soll dazu beitragen, dass ein Teil der Erträge eines geplanten Windparks für gemeinnützige oder soziale Zwecke in den betroffenen Ortsteilen verwendet wird – und die Menschen vor Ort von den erneuerbaren Energien profitieren. 

Coaching für Entscheidungsträgerinnen und -träger

Nicht selten stoßen Entscheidungsträgerinnen und -träger an ihre fachlichen Grenzen, wenn es darum geht, erneuerbare Energien auszubauen. Politische Gremien und Mandatsträgerinnen und -träger dabei zu unterstützen, diese zu überwinden, um sachgerechte Entscheidungen treffen und kommunizieren zu können – auch das zählt zum Angebot des Bürgerforums.

Gremien-Coaching: Flächen für Windenergie bereitstellen – ja oder nein? Kommunen fit für diese Entscheidung zu machen, auch das ist ein Ziel des Bürgerforums. Als etwa die Gemeindevertretung in Brechen vor dieser Frage stand, half das Bürgerforum dabei, eine Lösung zu finden. Die politische und planungsrechtliche Herausforderung war in diesem Fall besonders groß, denn: Die Fläche befindet sich in kommunalem Besitz, liegt allerdings als Exklave auf der Gemarkung einer Nachbargemeinde. Zur Unterstützung der Entscheidungsträgerinnen und -träger bei ihrem Beschluss bereitete das Bürgerforum vorab identifizierte Themen auf und zog Expertinnen und Experten im Rahmen einer Gremienveranstaltung zurate. Mit Erfolg: Die neuen Erkenntnisse erwiesen sich als äußerst hilfreich, da die planungsrechtlichen Konsequenzen der Exklavenfläche im Vorfeld unterschätzt worden waren. Dank des Bürgerforum erhielten die Verantwortlichen so das Wissen, das nötig war, um einen Beschluss zu fassen.

Geschützter Austausch: Beeinflusst durch Debatten vor Ort und in den Medien ist es für Kommunen nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Um es den Verantwortlichen zu ermöglichen, sich fundiert und in Ruhe zu informieren und auszutauschen, organisiert das Bürgerforum Gespräche zwischen Fachleuten und Entscheidungsträgerinnen und -trägern in geschützter Atmosphäre.

Portrait des ehemaligen Bürgermeisters von Brechen Werner Schlenz
© privat

„Mit Ihrer tatkräftigen Unterstützung konnte eine Informationsveranstaltung zum Windkraft-Projekt der Gemeinde Brechen durchgeführt werden, die den gemeindlichen Gremien entscheidende Hilfestellungen bei ihrer Entscheidungsfindung gegeben hat. Von allen Fraktionen wurden Ihre Beratungsleistungen gewürdigt. Wir wünschen Ihnen, dass Sie noch vielen weiteren Kommunen so gut weiterhelfen wie uns.“

Werner Schlenz, Bürgermeister Brechen, 2015

Portrait von Brigitte Kram, Bürgermeisterin in Ebersburg. Frau Kram hat kurze braune Haare, trägt eine Brille und eine helle Bluse mit dunklem Jackett.
© privat

„Durch das Bürgerforum standen uns konkrete Ansprechpartner zur Verfügung, die wiederum sehr unkompliziert und kurzfristig Fachleute zu den speziellen Fragen vermitteln konnten. Die gute Vernetzung des Bürgerforums hat es damit ermöglicht, dass wir in der intensiven Diskussion zum Thema Windkraft zusammen mit unseren Mandatsträgern und spezialisierten Fachleuten konkrete Fragen wie CO2-Einsparung durch Windkraft, Schlagschatten oder auch Infraschall erörtern konnten."

Brigitte Kram, Bürgermeisterin Ebersburg

Das Bürgerforum als Konfliktlöser: Schlichten und vermitteln

Energiewende-Projekte können für Konfliktstoff sorgen. Wo statt Dialog Streit herrscht und die Akteure nur noch übereinander und nicht mehr miteinander reden, dort unterstützt das Bürgerforum. Es bringt alle Beteiligten an einen Tisch, um Entscheidungsgrundlagen zu finden und Konflikte sachlich zu lösen. 

Mediation: Wenn die Fronten verhärtet sind, sind oftmals Gerichte die letzte Instanz, die eine Entscheidung treffen. Dass es auch anders geht, zeigt ein vom Bürgerforum schon 2016 bundesweit bisher einmalig durchgeführtes Mediationsverfahren in einem Konflikt um den Ausbau erneuerbarer Energien. 

Runder Tisch: Debatten versachlichen, Vertrauen schaffen, Kompromisse finden. Ein Runder Tisch ist vielseitig einsetzbar, um Konflikte rund um erneuerbare Energien beizulegen. Mit diesem Format schafft das Bürgerforum einen Ort, an dem Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Bürgerinitiativen, Planung und andere wichtige Akteurinnen und Akteure oftmals das erste Mal zusammenkommen, um sich auf Augenhöhe auszutauschen. 

Blick in eine "Runder-Tisch-Veranstaltung" des Bürgerforums in Lautertal.
© Bürgerforum

Runder Tisch zum Thema Windenergie

In den Gemeinden Amöneburg und Lautertal/Odenwald organisierte und moderierte das Bürgerforum Runde Tische zu Windenergie. Das Ergebnis: Dank des Austauschs brachten die Beteiligten ein besseres Verständnis füreinander auf und gewannen wieder Vertrauen zueinander.

Auch wenn das Stadtparlament in  Amöneburg schließlich einen anderen Weg als vom Runden Tisch vorgeschlagen einschlug, machte der Projektierer wichtige Zugeständnisse, die in den weiteren Planungsverlauf einflossen. 

Menschenmenge in freier Natur mit Bäumen im Hintergrund besichtigt ein möglichen Bauplatz für Windräder.
© Bürgerforum

Fachleute helfen bei der Entscheidung

In Lautertal/Odenwald zog der Vorhabenträger seinen Antrag zum Bau der Windräder zurück, nachdem die Diskussion mit Fachleuten am Runden Tisch ergeben hatte, dass die Windenergieanlagen aus Naturschutzgründen geringe Chancen auf Genehmigung hätten. 

Mit Faktenchecks Klarheit schaffen

Sind erneuerbare Energien wirklich wirtschaftlich? Welche Technik kommt zum Einsatz? Und: Wie wirkt sich der Umstieg auf alternative Energiequellen auf Mensch und Umwelt aus? Wird die Energiewende vor Ort zum Thema, haben viele Beteiligte zahlreiche Fragen, von denen einige immer wieder auftauchen. Oft verunsichern gegensätzliche Aussagen die Bürgerinnen und Bürger. Daher führt das Bürgerforum landesweite Veranstaltungen durch, um Klarheit zu schaffen – in sogenannten Faktenchecks.

Fächer von Faktenpapieren des Bürgerforums

Die Faktenchecks des Bürgerforums Energiewende Hessen: fachlich fundiert, gesellschaftlich ausgewogen und mit verständlichen Informationen zu Wind- und Wasserkraft, Solarenergie oder Genehmigungsverfahren.

Die Faktenchecks sind ein anerkanntes Format, denn sie bieten eine Plattform für den sachlichen Austausch und binden alle zentralen Akteurinnen und Akteure mit ein: Expertinnen und Experten, Kritikerinnen und Kritiker sowie Befürworterinnen und Befürworter der Energiewende. Bei der Faktenklärung wird der Bogen von der gesellschaftlichen Diskussion bis hin zur praktischen Umsetzung vor Ort gespannt. Dank ihrer soliden wissenschaftlichen Basis tragen die Faktenchecks dazu bei, Fehlinterpretationen zu vermeiden, Diskussionen zu versachlichen und Verunsicherung in der Bevölkerung entgegenzuwirken. Die Faktenpapiere schaffen im Ergebnis eine gut lesbare Zusammenfassung für die interessierte Öffentlichkeit.

So entstehen Faktenchecks

1

In einem Experten-Hearing hört ein Panel aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener institutioneller Akteure und Interessengruppen Fachleute zu dem Thema an, das der Faktencheck näher beleuchtet. Für die Faktenchecks gewinnt das Bürgerforum bundesweit renommierte und unabhängige Expertinnen und Experten.

2

In Faktenpapieren fasst das Bürgerforum die Erkenntnisse und Empfehlungen der Diskussion in Abstimmung mit den Spezialistinnen und Spezialisten zusammen. Als Lang- (Broschüre) und Kurzfassung veröffentlicht, stehen sie Kommunen, Behörden, politischen Entscheiderinnen und Entscheidern sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung, um sich fachlich fundiert zu informieren und eine Entscheidung zu treffen.

Faktenchecks in der Übersicht

Nutzen Sie die Faktenchecks für Ihre Entscheidungsfindung in kommunalen Gremien und für Ihre Kommunikation. Wir haben sie Ihnen in einer Übersicht zusammengestellt. 

Übersicht Faktenpapiere

Ein Mehrwert für alle

Das Bürgerforum unterstützt Kommunen in Hessen dabei, 

  • den Bürgerdialog individuell auf die Kommune und ihre spezifische Situation zuzuschneiden,
  • Konflikte zu klären – mit neutraler Moderation oder Mediation für einen sachlichen und konstruktiven Austausch,
  • transparent zu kommunizieren und so die Öffentlichkeit zu informieren – auch durch begleitende Pressearbeit,
  • einen fundierten Überblick über die diskutierten Themen zu geben und dadurch ein strukturiertes Vorgehen im Projektverlauf zu ermöglichen,
  • alle Interessierten frühzeitig in Planungsvorhaben einzubinden und Handlungsspielräume für Akteurinnen und Akteure aufzuzeigen.

So starten wir gemeinsam

Nehmen Sie Kontakt auf – am besten per Mail. Schildern Sie uns Ihr Vorhaben in kurzen Sätzen.

Wir melden uns zurück und geben eine erste Einschätzung, welches Format zu Ihrem Anliegen passt.

... und dann geht es los. Zusammen finden wir Lösungen. Wir freuen uns auf Sie!

Kontakt

Christopher Lüning

Christopher Lüning

Projektleitung Bürgerforum Energiewende Hessen

+49 611 95017 8678

Anna Forke

Anna Forke

Bürgerforum Energiewende Hessen

+49 611 95017 8419

Erik Hundertmark

Erik Hundertmark

Bürgerforum Energiewende Hessen

+49 611 95017 8447