Grafik einer Familie mit zwei Kindern, die von einer Frau beraten wird
© LEA Hessen
Alles über Energieberatung

Die Energieberatung

Die richtigen Entscheidungen treffen, Förderprogramme abrufen, Kosten unter Kontrolle halten und die eigene Motivation, etwas zum Schutz des Klimas beizusteuern – all das ist nicht leicht unter einen Hut zu bekommen. Gut, dass es Energieberaterinnen und Energieberater gibt.

Was ist eine Energieberatung?

Eine Energieberatung ist eine Dienstleistung, die von einem oder einer „Sachverständigen für Energieeffizienz“ (so werden Energieberaterinnen und Energieberater offiziell betitelt) durchgeführt wird.

LEA-Tipp

Die Begriffe „Energieberater“ oder „Energieberaterin“ haben sich etabliert als Synonym für zertifizierte Expertinnen und Experten, die die energetische Effizienz von Gebäuden und Anlagen beurteilen und Verbesserungspotenzial ausfindig machen. Die Bezeichnung ist allerdings nicht geschützt und kann von allen Dienstleistenden verwendet werden.

Energieeffizienzberater steht mit Klemmbrett vor einem Neubau.
© Jonas Reuter (wdv)

Für wen ist das Angebot geeignet?

Eine Energieberatung ist immer dann sinnvoll, wenn ein neues Gebäude nach Energieeffizienz-Standards gebaut oder ein bestehendes Gebäude entsprechend saniert werden soll. Auch bei einer Heizungsmodernisierung ist die Einbeziehung einer Energieberaterin oder eines Energieberaters sinnvoll, da auch hier spezielle Fördermittel vergeben werden.

Verpflichtend ist die Zusammenarbeit mit einem Energieberater/einer Energieberaterin, wenn

  • staatliche Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – Zuschüsse und Kredite – in Anspruch genommen werden oder
  • ein „individueller Sanierungsfahrplan“ (iSFP) im Rahmen einer „Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude“ erstellt werden soll.

Wo finde ich eine Energieberaterin/einen Energieberater?

Unabhängige, vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und/oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) anerkannte Energieberater und -beraterinnen können über die sogenannte Energie-Effizienz-Experten-Liste (EEE-Liste) deutschlandweit gefunden und gebucht werden (siehe Infobox unten).

Welche Qualifikationen sind für eine Energieberatung wichtig?

Energieberaterinnen und Energieberater sind in der Praxis meist in den Bereichen Architektur, Haustechnik, Heizungsbau und Ingenieurswesen tätig. Durch eine Zusatzausbildung (70–210 Stunden mit erfolgreicher Abschlussprüfung) werden sie in den Bereichen „Energieeffizientes Sanieren“ und „Energieeffizientes Bauen“ meist zielgruppenspezifisch für die Beratung von Privatkunden und -kundinnen, Unternehmen oder Kommunen geschult.

Nach Aufnahme in die EEE-Liste sind sie zusätzlich berechtigt, Anträge auf staatliche Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder des Bundesamts für Wirtschaft und Abfuhrkontrolle (BAFA) zu stellen. Diese Liste ist eine Initiative des BAFA und der KfW und wird von der Deutschen Energie Agentur (dena) geführt.

Energieberater und -beraterinnen finden Sie hier!

Zu den zertifizierten Energieberatern und -beraterinnen für Förderprogramme des Bundes geht's hier lang:

www.energie-effizienz-experten.de

Mit welchen Wartezeiten muss ich rechnen?

Die Wartezeiten bei Beauftragung einer Energieberatung hängen von der Auftragslage der Angefragten ab. Eine Wartezeit von bis zu sechs Monaten ist derzeit realistisch.

Welche Unterlagen sollte ich bereithalten?

Für die Beratung werden, in Absprache mit dem Energieberater bzw. der Energieberaterin, meist folgende Unterlagen benötigt:

  • Gebäudepläne
  • Verbrauchsabrechnungen
  • wenn möglich, ein Schornsteinfegerprotokoll

Wie lange dauert eine Begehung?

Die Dauer einer Begehung hängt sehr stark von der Art der Dienstleistung ab, die der Energieberater oder die Energieberaterin ausführen soll. Eine pauschale Angabe ist daher nicht möglich, unterschieden werden können aber:

  • die BAFA-Vor-Ort-Beratung: Hier können Sie mit zwei bis drei Stunden rechnen.
  • die Initialberatung, bei der mündlich auf Verbesserungspotenziale hingewiesen wird. Sie dauert etwa eine Stunde.

Was kostet eine Energieberatung?

Die Kosten richten sich nach dem Umfang der Beratung und der Anfertigung des Beratungsberichts. Neben individuellen Abmachungen haben sich zwei Standards der Beratung etabliert:

  • BAFA-Vor-Ort-Beratung: Für die Beratungsleistung fallen je nach Aufwand zum Beispiel 1.625 Euro für ein Einfamilienhaus an. Aufgrund der derzeit hohen Förderungssumme zahlt der Kunde im Beispielfall jedoch nur 325 Euro.
  • Initialberatung (ohne Beratungsbericht): ca. 100 bis 150 Euro. Einige regionale Energieagenturen und Kommunen bieten auch kostenlose Initialberatungen ohne Vor-Ort-Termin an.
Paar liegt auf dem Bauch auf einem Zimmerboden, der mit einer Plane bedeckt ist und schaut sich zusammen Modernierungspläne an.
© LEA Hessen

LEA-Tipp

Werden Fördermittel der KfW in Anspruch genommen, ist es ratsam, die Energieberaterin oder den Energieberater mit der Baubegleitung zu beauftragen. Dann können Sie sicher sein, dass auf der Baustelle alles ordnungsgemäß und KfW-konform umgesetzt wird. Das lässt sich die Energieberaterin oder der Energieberater zwar gesondert bezahlen, die KfW fördert die Baubegleitung aber mit 50 Prozent der Kosten oder maximal 4.000 Euro.

Wie hoch ist die BAFA-Förderung?

Für das Beratungshonorar kann ein Zuschuss in Höhe von 80 Prozent für ein Ein- oder Zweifamilienhaus gewährt werden (maximal 1.300 Euro). Mit bis zu 1.700 Euro werden Beratungen für Wohnhäuser mit mindestens drei Wohneinheiten gefördert. Für zusätzliche Erläuterungen kann außerdem ein Zuschuss in Höhe von maximal 500 Euro für einen Energieberatungsbericht in der Wohnungseigentümerversammlung oder Beiratssitzung gewährt werden. Weitere Infos gibt es unter www.bafa.de.

Wie sieht ein Bericht eines Energieberaters bzw. einer Energieberaterin aus?

Ein Bericht setzt sich aus diesen Bestandteilen zusammen:

  • Bestandsaufnahme des Gebäudes (Bausubstanz, energetische Kennwerte, Anlagentechnik, Schwachstellen etc.)
  • Gebäudeanalyse (Verbrauchserfassung, Energiekosten, berechneter Energiebedarf
  • Energetisches Sanierungskonzept (Sanierungsmaßnahmen, Wirtschaftlichkeit, Amortisation)
  • Hinweis auf gängige Fördermittel
  • Wird ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt, enthält dieser außerdem alle Schritte für eine Modernisierung auf einen KfW-Effizienzhaus-Standard.

Vorteile der Energieberatung auf einen Blick:

Geld sparen

Planungssicherheit

Schutz von Klima und Umweltsicherheit

Expertenbeurteilung