In den Nischen hinter den Heizkörpern ist es besonders warm – und die Wand besonders dünn. Eine wärmedämmende Folie spart schnell viel Energie und damit bares Geld. Aber auch wenn der Heizkörper nicht in einer Nische hängt, rechnet sich die Maßnahme.
In dieser Folge unserer Do-it-yourself-Reihe zeigt dir YouTuber Carsten Herbert, alias der „Energiesparkommissar“, wie du die Wand hinter dem Heizkörper dämmen kannst, ohne den Heizkörper abzunehmen. Was du durch die Dämmung hinter dem Heizkörper sparst, rechnet Professor Benjamin Krick vom Passivhaus Institut
aus.
Das Video und die Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du unter dem Beitrag. Alle Schritte sind auch noch mal detailliert in unseren PDFs zum Download erklärt: für die Dämmung mit Luftpolsterfolie, mit EPS-Dämmtapete oder mit Dämmplatten (wenn du deinen Heizkörper abnehmen kannst).
Anspruch: mittel
Zeitaufwand: etwa 2 Stunden pro Heizkörper
Kosten: 12 € pro m² gedämmter Nische
Eine einfache Dämmung hinter dem Heizkörper verringert zwar die Wärmeverluste durch die warme Luft. Jedoch geht ein großer Anteil der Wärme auch durch die Wärmestrahlung verloren. Deshalb gibt es spezielle Dämmung für hinter Heizkörper. Diese hat eine zusätzliche Schicht, meist aus Aluminium, die die Wärme reflektiert. Die Metallbeschichtung sorgt dafür, dass die Wärmestrahlung nicht in der Wand verschwindet.
Gute Vorbereitung
Bevor es losgeht, musst du ausmessen, wie groß die Heizkörper sind, die du dämmen möchtest. Am besten machst du dir einen kleinen Plan von deinem Heizkörper, der Nische und an welchen Stellen sich die Aufhängung befindet.
Dann gilt es, sauber zu machen. Da die Dämmung mit doppelseitigem Klebeband befestigt wird, muss der Untergrund möglichst staubfrei sein.
Die Einkaufsliste im Überblick
metallbeschichtete Luftpolsterfolie oder EPS-Dämmtapete
Doppelseitiges Klebeband
Das brauchst du an Werkzeug
Filzstift
Zollstock oder Maßband
Scharfes Messer oder Cutter, Schere
Wasserwaage oder eine gerade Latte (um später einen geraden Schnitt hinzubekommen)
Zwei Schnüre und ein Stück Draht – etwas länger, als der Heizkörper breit ist
Zwei Wäscheklammern oder Fold-Back-Klammern
Tipps zum Einkaufen
Dämmtapete oder Luftpolsterfolie?
Wenn du deine Heizung nicht abnehmen kannst, muss die Dämmung möglichst dünn und flexibel sein. Du kannst zum Beispiel metallbeschichtete Luftpolsterfolie verwenden. In der Folie ist Luft eingeschlossen, die Wärme dämmt. Hier erhältst du einen besseren Einspareffekt, wenn du die Folie in zwei Lagen übereinander anbringst.
Dann gibt es noch die sogenannte Dämmtapete aus expandiertem Polystyrol (EPS).Beide Dämmvarianten sind nur wenige Millimeter dick, wobei die Luftpolsterfolie etwas flexibler, robuster und preiswerter ist. Daher eignet sie sich besonders dann, wenn dein Heizkörper in eine Mauernische eingelassen ist und du wenig Platz zum Arbeiten hast. Die EPS-Tapete ist im Baumarkt erhältlich, die Luftpolsterfolie muss eventuell online bestellt werden.
Größe der Dämmung: Sinnvoll ist es, die Dämmung etwas breiter und höher als den Heizkörper zuzuschneiden. Bei einer Heizkörpernische sollte die komplette Nische gedämmt werden – das fällt sowieso kaum auf.
Das sparst Du ...
Das hängt von der Größe der Nische und der Dicke der Wand ab. Bei einer ungedämmten Altbauwand viertelt sich der Wärmeverlust in etwa. Das bedeutet hier eine Einsparung von etwa 15 Euro pro Quadratmeter Nische und Jahr. Die Materialkosten liegen bei etwa 12 Euro. Die Maßnahme rechnet sich also schon im ersten Jahr.
Professor Benjamin Krick, Passivhaus Institut
Do it yourself – jetzt geht es los ...
Wie du die Wand hinter dem Heizkörper dämmst, ohne die Heizung abzunehmen, siehst du im Video, in der Schritt-für-Schritt-Anleitung und im PDF zum Download.
Schritt für Schritt
Schritt 1: Messen und Skizze anfertigen
Zuerst misst du die Größe der Heizkörper bzw. der Heizkörpernische aus. Dann machst du dir eine Skizze, auf dem der Heizkörper und die einzelnen Befestigungspunkte eingezeichnet sind. Nun musst du noch die Abstände der Befestigungspunkte zu allen Seiten und zueinander ausmessen und auf der Skizze vermerken.
Schritt 2: Einkaufen und Material bereitlegen
Die Dämmung für Heizkörper erhältst du in jedem gut sortierten Baumarkt oder online. Lege dir alles an Werkzeug bereit – eine Liste siehst du oben im Beitrag.
Schritt 3: Zuschneiden
Die Dämmung wird in einzelnen Streifen angebracht. Nämlich vom oberen Rand bis zum ersten Befestigungspunkt, von da aus zum nächsten Befestigungspunkt und von da aus bis zum unteren Rand. Schau auf deine Skizze und schneide das Dämmmaterial entsprechend zu.
Schritt 4: Befestigungen aussparen
Damit die einzelnen Dämmstreifen später lückenlos zusammenpassen, müssen die Befestigungspunkte ausgespart werden. Die Maße kannst du von deiner Skizze ablesen. Dann einfach die entsprechenden Stellen an der Dämmung wegschneiden.
Schritt 5: Den ersten Streifen ankleben
Der oberste Streifen kann nun angeklebt werden. Dafür einfach die Ränder mit doppelseitigem Klebeband bekleben. Achte dabei darauf, dass die Klebebänder in den Ecken aneinanderstoßen, damit später keine Luft hinter der Folie vorbei streichen kann. Bringe zusätzlich Klebestreifen unterhalb der Ausschnitte für die Befestigung sowie bei großen Dämmstreifen ein bis zwei Streifen Klebeband zwischendurch an. Jetzt klebst du die zugeschnittene Folie an die Wand.
Schritt 6: Der Schnur-Trick
Der nächste Streifen muss hinter der Heizung durchgezogen werden. Bei sehr hohen Heizkörpern kannst du auch zwei Streifen machen. Zuerst die Dämmung fertig vorbereiten: die Stellen für die Befestigung ausschneiden und das doppelseitige Klebeband anbringen. Jetzt befestigst du die Schnur mit den Klammern an einer Seite des Streifens. Dann die Schutzschicht des Klebebands (bis auf den Rand links und rechts) abziehen. Nun mithilfe des Drahts die Schnur hinter der Heizung durchfädeln.
Schritt 7: Dämmung hinter die Heizung bringen
Spätestens jetzt holst du dir am besten jemanden zur Hilfe. Einer hält die Dämmung fest, der andere zieht vorsichtig an der Schnur. So bringt ihr die Dämmung hinter die Heizung. Dabei die Dämmung immer schön straff halten, damit sie nicht vorzeitig an der Wand anklebt. Aber auch nicht zu fest daran ziehen, damit die Klammern nicht abrutschen.
Schritt 8: Ankleben
Ist die Dämmung in der richtigen Position, kannst du sie in der Mitte andrücken. Nimm dafür zum Beispiel einen Handbesen zu Hilfe, damit du die Stellen hinter der Heizung erreichst. Dann die Schutzschicht des Klebebands an der Seite abziehen und auch die Seiten andrücken.
Schritt 9: Die weiteren Streifen anbringen
Wenn du den Teil hinter der Heizung mit mehreren Streifen dämmst, dann bringe nun die nächsten Streifen an – wieder mit der Schnur. Den letzten Streifen kannst du schließlich von unten hinter die Heizung bringen. Wer noch mehr sparen will, kann nun eine zweite Lage Dämmung anbringen. Diesmal die Streifen von oben nach unten zuschneiden, damit etwaige Lücken in der ersten Lage überdeckt werden.