
Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2023
Erscheinungsdatum
28.03.2023
Themenfeld
Beratung, BürgerinBürger, Energiesparen
Energieeffizienz
Erst wenn insgesamt weniger Energie verbraucht wird, kann die Energiewende gelingen
Wenn Hessen 2045 klimaneutral sein will, dann geht das nicht allein durch den Ausbau erneuerbaren Energien. Wir müssen auch weniger Energie verbrauchen. Energieeffizienz in allen Bereichen ist der Schlüssel dazu.
Im Koalitionsvertrag von 2018 für das Land Hessen wird besonders Wert auf Energieeffizienz und -einsparung gelegt: So soll das Tempo bei der energetischen Sanierung von Wohngebäuden mehr als verdoppelt werden. Das Land will das Klima stärker schützen und dabei die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten. Bis zum Jahr 2030 will Hessen im Vergleich zum Basisjahr 1990 mehr als 55 Prozent der Treibhausgasemissionen einsparen
Jede Kilowattstunde Energie, die nicht verbraucht wird, muss auch nicht produziert und transportiert werden. Das steckt hinter dem Leitmotto der Energiewende „Vorrang für Energieeffizienz“ – bekannter unter den englischen Begriffen „Efficiency First“. Folgt man dem Grundsatz, werden Ressourcen geschont, Kohlendioxid und – praktischer Nebeneffekt– viel Geld gespart. Dazu braucht es Veränderungen im Verbrauchsverhalten, eine höhere Sanierungsquote und intelligente Technik. Energieeffizienz ist eine Gesellschaftsaufgabe – sie stellt Anforderungen an Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Kommunen.
In Hessen sind allein die rund 1,4 Mio. Wohngebäude für 26 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich und stellen mit Abstand den größten Anteil am Gebäudebestand dar. Das Umweltbundesamt geht bei Wohngebäuden von einem technischen Einsparpotenzial im Wärmebereich von 60 Prozent aus.
Die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudesektor ist wichtig für den Erfolg der Energiewende. Nur mit einer deutlich höheren Energieeffizienz kann es gelingen den Energieverbrauch langfristig zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken. Doch die Modernisierungsrate in Hessen für den Wärmeschutz beträgt derzeit nur etwa ein Prozent jährlich.
Aktuell benötigen private Haushalten mehr als zwei Drittel ihres Endenergieverbrauches, um ihr Zuhause zu heizen. Mehrheitlich nutzen Immobilienbesitzende laut Umweltbundesamt dazu Erdgas und Mineralöl. Vor allem in ländlichen Gebieten findet man zusätzlich Strom und Kohle als Energieträger. Sie alle basieren auf fossilen Energien, die Kohlendioxid produzieren. Nur mit der Modernisierung der gesamten Gebäudehülle und dem Einsatz intelligenter und auf das Gebäude abgestimmten Anlagentechnik, kann der Energieverbrauch signifikant reduziert werden. Denn bei Fenstern, Türen, Kellerdecken, Dächern und Fassaden in Kombination mit moderner Anlagen- und Gebäudetechnik liegt ein großes Potential auf dem Weg zu einem CO2-neutralem Gebäudebestand.
Um die Energieeffizienz in Gebäuden zu verbessern, wurde auf Bundesebene die Förderung von energetischen Sanierungen in den letzten Jahren ausgeweitet, die unterschiedlichen Förderprogramme in der "Bundesförderung für effiziente Gebäude" (BEG) gebündelt und Beratungsleistungen verbessert.
Informationen für Bürgerinnen und Bürger in Hessen
Mit Abstand folgen als zweitgrößte Energieverbraucher nach dem Heizen das Warmwasser sowie Prozesswärme beziehungsweise -kälte (etwa für kochen, backen, waschen und kühlen). Stromeffiziente Systeme können Einsparpotenziale von 30 Prozent und mehr erreichen. Energieeffizienz im Haushalt bedeutet:
Sparsamkeit im Energieverbrauch schont nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel. Orientierung beim Kauf von Haushaltsgeräten bieten Energielabel.
28.03.2023
Beratung, BürgerinBürger, Energiesparen
Zu "Nichtwohngebäuden" zählen zum Beispiel Immobilien des Einzelhandels, Büro- und Fabrikgebäude, Hotels, Gastronomie, Supermärkte oder Schulen. Oft handelt es sich um große Gebäude mit entsprechend hohem Energie- und Wasserverbrauch. Deswegen sind hier Energieeffizienz-Maßnahmen mit Blick auf das Klima und die Energiekosten besonders ertragreich. Ähnlich wie bei Privathäusern setzt Energieeffizienz in Nichtwohngebäuden bei Heizung, Warmwasserbereitung, Beleuchtung, Lüftung und Kühlung an.
Beispiele:
Im Gegensatz zu Privathaushalten benötigen Nichtwohngebäude in der Regel große Flächen. Diese können für Photovoltaik genutzt werden - gut sichtbar etwa auf Dächern von Supermärkten.
Auch Unternehmen müssen energieeffizientere Techniken einsetzen. Auch hier profitiert nicht nur das Klima, sondern auch die Unternehmen: Eine Verbesserung der Energieeffizienz führt zu einer Senkung der Energiekosten und damit zu einer Erhöhung der Produktivität. Zudem werden Firmen unabhängiger von der Energiepreisentwicklung. Das gilt umso mehr, wenn sie erneuerbare Energie selbst erzeugen oder in der Produktion anfallende Energie nutzen.
Ein erster Schritt in Richtung Energieeffizienz sind oft Daten: Durch Messtechnik können Firmen den Energieverbrauch von Gebäuden, Anlagen und Prozessen erfassen und analysieren. In einem zweiten Schritt können sie dann durch Steuer- und Regelungstechnik ihren Energieverbrauch senken.
Die größten Energieverbraucher in produzierenden Betrieben sind oft Maschinen und Anlagen sowie benötigte Prozesswärme. Hinzu kommen Kühl-, Heizungs- und Lüftungstechnik sowie Beleuchtung. So kann anfallende Prozesswärme zur Beheizung von Büros oder Fabrikhallen weitergenutzt werden. Und nicht immer bleibt die Abwärme im Unternehmen: In Frankfurt sollen in einem Pilotprojekt mit der Abwärme eines Rechenzentrums nach Fertigstellung des Baus rund 1.300 Wohnungen beheizt werden. Eine im Mai 2023 erschienene Machbarkeitsstudie stellt weitere Potenziale zur Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren im Raum Frankfurt in Aussicht.
Weil moderne Produktionsprozesse komplex sind, verfolgen viele hessische Unternehmen systemische Ansätze: Dabei optimieren sie das Zusammenspiel verschiedener erneuerbaren Technologien, Energieeffizienz und Energiemanagement. Doch "Vernetzung" ist nicht nur ein technisches Schlagwort ...
Energieeffizienz-Netzwerke
Das Land unterstützt die Gründung von Energieeffizienz-Netzwerken. Rund 20 aktive Netzwerke in Hessen tauschen sich regelmäßig über ihre Bemühungen Energie zu sparen aus. Man hilft sich gegenseitig, profitiert von den Erfahrungen anderer bis hin zu Kooperationen zur Produktion von erneuerbaren Energien. Mit Erfolg: Netzwerkunternehmen steigern ihre Energieeffizienz doppelt so schnell wie der Durchschnitt der Industrie.
Die Energieberatung für Unternehmen unterstützt seit 2012 mittelständische Unternehmen bei der Steigerung ihrer Energieeffizienz. Zu ihrem Angebot gehört unter anderem eine kostenlose Energieimpulsberatung.
Energieberatung für UnternehmenAuch immer mehr Kommunen stellen sich dem Thema Energieeffizienz. Ihr Engagement ist wichtig, weil sie eine Vorbildfunktion haben. Die klassischen Handlungsfelder der kommunalen Energieeffizienzmaßnahmen sind Mobilität, Gebäude und Infrastruktur sowie Quartier- und Wärmepläne:
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