Energiewende braucht Fachkräfte

Branchenvertreter diskutieren Lösungsansätze für Nordhessen

Nachhaltige Energielösungen im Gebäudesektor sind gefragt wie nie. Wie kann diese Nachfrage seriös bedient werden und die Energiewende gelingen? Das war Thema der Veranstaltung „Volle Fahrt voraus! Wie der Branche die Umsetzung der Energiewende gelingt“ am 11. Juli in Kassel. Eingeladen hatten das Kompetenznetzwerk dezentrale Energietechnologien e. V. (deENet) und die LEA LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen) in Kooperation mit der Handwerkskammer Kassel und Regionalmanagement Nordhessen.

Als eine der größten Herausforderung zur Befriedigung der wachsenden Nachfrage gilt der Fachkräftemangel. Darin waren sich die Beteiligten aus Handwerk, Planungsbüros, Energieberatung und Industrie einig. Frank Dittmar, Präsident der Handwerkskammer Kassel, bestätigt: „Handwerksberufe sind grundsätzlich attraktiv. Berufe im Bereich nachhaltiger Energien sind besonders zukunftsfähig und bieten eine hohe Sicherheit. Für Jugendliche müsste das ein starker Anreiz bei der Entscheidung für eine Ausbildung sein.“ Dabei zeigen viele nordhessische Handwerksunternehmen, dass es ihnen gelingt, die Handwerksberufe attraktiv zu machen: Nicht nur durch abwechslungsreiche und erfüllende Ausbildungs- und Arbeitsstellen, sondern auch durch eine gute Bezahlung. Als Lösungsansatz wurde identifiziert, in der Schule Fächer wie Arbeitslehre eher zu stärken und auch in der gymnasialen Ausbildung verstärkt das duale Ausbildungssystem bekannt zu machen.

Zur Gewinnung von Fachkräften wurde durch Thomas Flügge, Vorstand DeEnet, einleitend auf die Chancen durch Zuwanderung aufmerksam gemacht. Diskutiert wurde auch, ob Teilqualifizierungen sinnvoll sind. Das sei ein Weg, so die Präsidentin der Universität Kassel, Prof. Dr. Ute Clement, um den Weg in eine Vollqualifizierung zu ebnen, sollte aber kein Ersatz für gut qualifizierte Fachkräfte sein.

Stärkere Verknüpfung von Handwerk und Energieberatung

Als weiterer wichtiger Lösungsansatz wurde die stärkere Kooperation von Handwerksunternehmen und Energieberatung genannt. „Wenn Kunden durch Energieberatung über die Alternativen zur Ölheizung, die Sinnhaftigkeit von besserer Dämmung oder über Fördermöglichkeiten informiert sind, haben Handwerksunternehmen mehr Zeit für ihre Kernkompetenz, können mehr Aufträge bearbeiten und setzen das Personal effektiv ein“, so Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer der LEA Hessen. Dabei bietet Nordhessen mit einer Kultur der Zusammenarbeit gute Voraussetzungen, die es auch nach Ansicht von Kai Bachmann, Geschäftsführer Regionalmanagement Nordhessen, zu nutzen gilt.

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Julia Woth

Julia Woth

Abteilungsleitung Erneuerbare Energien, klimaneutrales Wirtschaften & Mobilität

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