Gebäude mit vorgefertigten Fassadenelementen
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Serielles Sanieren

Serielles Sanieren: Effizient, ressourcenschonend und innovativ

Der Gebäudesektor ist für ein Drittel des CO2-Austoßes in Deutschland verantwortlich. Zur Erreichung der Klimaziele ist die energetische Modernisierung ein zentraler Hebel. 

Das Serielle Sanieren bringt frischen Schwung in die energetische Modernisierung von Wohngebäuden – auch in Hessen. Das Prinzip basiert auf dem niederländischen „Energiesprong“-Modell, bei dem zu modernisierende Wohnhäuser mit ähnlicher Bauweise industriell vorgefertigte Fassaden-, Dach- und Technikelemente erhalten. Ziel ist es, sie schnell, kosteneffizient und möglichst warmmietenneutral auf einen hohen Energieeffizienzstandard zu heben – inklusive Nutzung erneuerbarer Energien.

In Deutschland hat die dena (Deutsche Energie-Agentur) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) die Einführung des Energiesprong-Ansatzes übernommen. Bereits 49 Pilotprojekte wurden erfolgreich abgeschlossen, allein 2024 befanden sich weitere 25 in der Umsetzung – auch in Hessen.

Das Land Hessen und die LEA Hessen unterstützen die bundesweite Energiesprong-Initiative aktiv und tragen dazu bei, dass Serielles Sanieren als zukunftsfähiger Standard in der energetischen Gebäudemodernisierung etabliert wird.
Alles rund um die Aktivitäten in Hessen und unsere Angebote finden Sie hier.

Vorteile auf einen Blick

  • Durch die Zusammenarbeit von Unternehmen und Betrieben werden Innovationen gefördert, und Nachhaltigkeit nimmt einen hohen Stellenwert ein.
  • Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter profitieren von kurzen Bauzeiten, höchsten Energiestandards und ressourcenschonender Herstellung.
  • Eine Modernisierung steigert die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner.
  • Durch diese Sanierungen können Energieeinsparungen von bis zu 90 Prozent erzielt werden.
  • Investitionen in die serielle Sanierung bieten ökologische und wirtschaftliche Vorteile für die Region, da sich hierdurch neue Geschäftsfelder erschließen lassen.
  • Serielles Sanieren begegnet dem Fachkräftemangel und bedeutet einen Innovationssprung bei der Modernisierung.

So funktioniert Serielles Sanieren

Drohne scant Mehrfamilienhaus
© Adobe Firefly

1. Zunächst werden die zu sanierenden Objekte vermessen.

CAD-Bild eines Mehrfamilienhauses
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2. Aus den Daten wird ein CAD-Modell am Computer erzeugt.

Projektierung eines HAusmodells
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3. Dann werden alle nötigen Prozesschritte der energetischen Modernisierung geplant.

Mehrere Betonfassadenteile
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4. Fassaden- und Dachelemente werden industriell vorgefertigt.

Kran hebt Fassadenteil an
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5. Die vorgefertigten Element werden montiert, neue Gebäudetechnik installiert.

Am Ende der seriellen Sanierung sit das Mehrfamilienhaus energetisch saniert

6. Mehr Wohnqualität, weniger Energieverbrauch - schon nach kurzer Zeit kann ein Mehrfamilienhaus modernisiert sein.

Das Energiesprong-Prinzip

Weiterführende Links

  • Deutsche Energieagentur (dena)
    Im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) führt die dena die Methodik des seriellen Sanierens in Deutschland ein.
  • Die „Energiesprong“-Methode
    Erfahren Sie mehr über das niederländische Vorbild – die „Energiesprong“-Methode, nach der schon rund 5.000 Wohneinheiten zu „NetZero“-Standard saniert wurden.
  • „Energiesprong“ international
    Einen Blick über den Tellerrand bietet die Länderseite von Energiesprong. Die Non-Profit-Organisation hat in den Niederlanden bereits erfolgreich diesen Sanierungsmarkt entwickelt.
  • Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
    Um eine beschleunigte Markteinführung der seriellen Sanierung zu erreichen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die serielle Sanierung als eine Maßnahme in das Klimaschutzprogramm 2030 aufgenommen.


Rückenwind von Bund und Land

Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) kann seit 2023 ein Bonus von 15 Prozent Tilgungszuschuss für eine serielle Sanierung zum Effizienzhaus EH 40 oder EH 55 beantragt werden. Gefördert werden vorgefertigte Bauelemente, wie z. B. Fassaden- oder Dachelemente. Informieren Sie sich über die neuen Fördersätze der KfW. Wenn im Mietwohnungsbau energetische Mindeststandards erreicht werden, gewährt das Land Hessen eine zusätzliche Förderung zur KfW. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Damit lassen sich laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) der handwerkliche Aufwand vor Ort und die Kosten deutlich reduzieren. Einen inhaltlichen Überblick zum Thema serielle Sanierung erhalten Sie bei Energiesprong / Deutsche Energie-Agentur (dena).

Ziele für Hessen

Zur Erhöhung der Sanierungsquote werden vom Hessischen Wirtschaftsministerium verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu zählt auch die Einführung der neuen Methodik des Seriellen Sanierens. Dabei bietet sich der von Wohnungsbaugesellschaften verwaltete Mietwohnungsbestand aufgrund der ähnlichen Gebäudetypologien als Handlungsfeld an. Erreicht werden sollen:

  • die Steigerung der Sanierungsquote durch die Realisierung von Maßnahmen der Seriellen Sanierens im Bereich des Gebäudebestands, zunächst ausgehend vom (Miet-)Wohnungsbestand;
  • das Anstoßen einer innovativen, hocheffizienten und schnellen Sanierungsmethode, die durch industrialisierte Prozesse auch eine Antwort darauf gibt, wie angesichts des Fachkräftemangels im Handwerk das steigende Bauvolumen bewältigt werden soll.

Hessische Umsetzungsakteure

Die Initiative zum Seriellen Sanieren startet im Wohnungssektor. In Hessen sind folgende Wohnungsbauunternehmen mit Mietwohnungsbestand aktiv:

Zur Umsetzung des „Energiesprong“-Prinzips der seriellen Sanierung werden weitere Bauunternehmen gesucht, die als Generalübernehmer (Total Solution Provider) alle Gewerke einer Sanierung, die Wartung und eine Garantie über 20 bis 30 Jahre anbieten oder als Auftragnehmer im Bereich der Bauteileindustrie sowie des Dienstleistungs- und Planungsbereichs tätig sind. Dazu zählen Zulieferer von Bau- und Anlagentechnik, Dienstleister bei der Wartung von Gebäuden und Anlagentechnik sowie Architektur- und Planungsbüros.

Unser Angebot für Sie

Im Auftrag des Wirtschafts- und Energieministeriums bietet die LEA Hessen

  • Information und Vernetzung für Umsetzungsakteure im Wohnungs- und Bausektor
    Wir beantworten gerne Ihre Fragen und bieten Vor-Ort-Impulsberatungen bei konkreten Vorhaben an.
  • Unterstützung bei der Umsetzung von serieller Sanierung (Pilot- und Folgeprojekte)
    Die LEA Hessen bietet fachliche Beratung während der Anbahnung und Umsetzung der Projekte an.

Die Aktivitäten der LEA Hessen erfolgen in Kooperation und enger Abstimmung mit der dena. Die gemeinsame Aktivitätenplanung zielt darauf ab, das Engagement der dena in Hessen zu verstärken. Sprechen Sie uns an!

Best Practice aus Hessen

Das Serielle Sanieren nimmt Fahrt auf, auch in Hessen. Wir zeigen Ihnen Modellprojekte, die Vorbild werden können für weitere Sanierungsobjekte.

Tablet liegt auf Tisch neben Kopfhörern und Kaffee. Tablet zeigt Broschüre an.
© LEA Hessen

Wegweiser für die Wohnungswirtschaft

Dieser Wegweiser der dena zeigt Ihnen die Besonderheiten des Seriellen Sanierens, führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess, erläutert die Finanzierung und infrage kommende Förderprogramme, verdeutlicht die Begleitung durch die dena und zeigt Beispiele und Stimmen aus der Praxis. Abgerundet durch Beispiele, Checklisten, Hinweise, Musterverträge und weiterführende Informationen ermöglicht Ihnen dieser Leitfaden einen kompakten Einstieg in die serielle Sanierung.

Aktuelle News, Highlights und Veranstaltungen rund um das Thema Serielles Sanieren erhalten Sie auch in unserem zweimal jährlich erscheinenden Newsletter. Haben Sie Interesse? Dann schreiben Sie uns an seriellessanieren@lea-hessen.de.


Konktakt

Melanie Schlepütz

Melanie Schlepütz

Senior Expertin Energieeffizientes Bauen und Sanieren für Kommunen

+49 611 95017 8673