Hessische Projektbeispiele zu Wasserstoff als Bestandteil einer nachhaltigen Mobilität und Logistik
Wasserstoff als Bestandteil einer nachhaltigen Mobilität und Logistik
Rund 50,7% des gesamten Energieverbrauchs des hessischen Verkehrs-sektors entfielen 2023 laut dem hessischen Energiemonitoringbericht auf den Straßenverkehr. Hessen zählt aufgrund seiner Lage zu einem der wichtigsten Wirtschafts- und Logistikstandorte Deutschlands als auch Europas. Klimafreundliche Mobilität spielt daher eine besonders wichtige Rolle. Insbesondere der Nutzfahrzeugsektor rückt im Rahmen der Dekarbonisierung des Verkehrs immer mehr in den Fokus und wird adressiert, seine Fahrzeuge auf CO2-freie Antriebe umzustellen.
Anknüpfungspunkte gibt es viele. Im Industriepark Höchst in Frankfurt hat man bereits jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit Wasserstoff sammeln können. Seit 2006 steht vor Tor Ost die erste und damals einzige öffentliche Wasserstofftankstelle in Hessen. Heutzutage gibt es neun öffentliche Tankstellen, wobei man an vielen auch mit 350bar tanken kann: die Druckstufe, welche momentan von den meisten Wasserstoff-LKW getankt wird.
Das gesamte Rhein-Main-Gebiet liegt im Fokus weiterer Projekte der Wasserstoffmobilität. Wasserstoffbusse im ÖPNV sind bereits im Industriepark Höchst und in Frankfurt in Regeleinsatz. Auch kommunale Abfallsammelfahrzeuge sind auf dem Markt erhältlich und sind bereits in Wiesbaden und Kassel im Einsatz. Neben den öffentlichen Aufgabenträgern beschäftigen sich immer mehr Logistiker mit dem Einsatz von Wasserstoff-LKW in ihrem Fuhrpark.
Auch in anderen Teilen Hessens bewegt sich einiges. So hat sich z.B. in der Logistikregion Osthessen ein aktives Cluster gebildet, welches die Wasserstoffwirtschaft vor Ort vom Konzept in die Umsetzung bringt. Wasserstoff-LKW und das dazugehörige Wartungs- und Serviceangebot werden gemeinsam angefragt und soweit als möglich auch als Cluster in die Praxis umgesetzt.
Beispiel: HyWheels Hessenflotten Cluster
Im Jahr 2019 hatte die Stadt Fulda mit ihrer Bewerbung den Zuschlag für das Förderprogramm HyLand des Bundesverkehrsministeriums erhalten, das den Wasserstoff-/Brennstoffzellenantrieb (BZ) in Deutschland voranbringen will.
Im Zuge des Projekts HyWheels wurde ein Konzept zur Beschaffung von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen in Osthessen erarbeitet, das auch den Aufbau von H2-Tankstellen in der Region untersuchte. Die Region Osthessen und Fulda zählt zu einem der wichtigsten Logistikknotenpunkte in Deutschland. Auch nach Abschluss des Projektes ging es weiter und seither besteht ein aktives Netzwerk im Bereich Wasserstofflogistik. Mit der Gründung des HyWheels Cluster wurden die Aktivitäten auf ganz Hessen ausgeweitet und die Angebote des Clusters stehen allen Logistikunternehmen zur Verfügung.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Grüne Verkehrsdienstleistungen als Alleinstellungsmerkmale für regionale Verkehrsunternehmen, Stärkung des Wirtschaftsstandortes durch die Errichtung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft und gleichzeitig ein Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung. Kurz gesagt: Durch HyWheels soll der Wirtschaftsstandort Hessen gestärkt und ein Beitrag zur Abkehr von fossilen Kraftstoffen im Verkehrssektor geleistet werden.
Bei der Projektanbahnung wurden die Stadt Fulda und der Landkreis Fulda durch die langjährige Expertise der H2BZ-Initiative Hessen e.V. und der LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH unterstützt.
Beispiele aus Hessen zum Thema Wasserstoff und Brennstoffzellen