In Deutschlands größter Pilotanlage für synthetisches Kerosin in Hessen wird erstmals im Projekt RePoSe (Real-time Power Supply for e-fuels) mit Partnern aus Forschung und Industrie von 2022 bis 2026 untersucht, wie sich die schwankende Verfügbarkeit von Ökostrom auf die Herstellung von CO2-neutralen Power-to-Liquid-Kraftstoffen auswirkt. Bisher wurde diese Technologie nur im Dauerbetrieb mit kontinuierlicher Wasserstoffversorgung untersucht.
Beim PtL-Verfahren wird durch einen Elektrolyseur Wasser mithilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten und der so erzeugte Wasserstoff zusammen mit CO2 aus Industrieprozessen für die Synthese von Flüssigkraftstoffen genutzt. Wenn der hierfür eingesetzte Strom aus erneuerbaren Energien stammt, kann der CO2-Kreislauf vollständig geschlossen werden. Das bedeutet, bei der Verbrennung solcher PtL-Kraftstoffe wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie bei der Herstellung gebunden wurde. Dabei entstehen außerdem weniger Luftschadstoffe als bei konventionellen Kraftstoffen. Als Produkt steht am Ende z. B. CO2-neutrales Kerosin.
PtL-Kraftstoff ist nur dann nachhaltig, wenn der benötigte Strom regenerativ und nachhaltig erzeugt wird. Da die regenerative Stromerzeugung aus Sonne und Wind in Deutschland jedoch nicht kontinuierlich zur Verfügung steht, werden Wasserstoffspeicher als Puffer benötigt. Wie groß diese zum Ausgleich saisonaler Effekte sein müssen, wird im Projekt RePoSe berechnet und praktisch erprobt.