Energiesparen in Mietwohnungen

Wie können Mieterinnen und Mieter ihre Energiekosten senken? Gute Erfolge lassen sich schon mit einfachen Maßnahmen erzielen.

Nicht nur Immobilienbesitzende, auch Mieterinnen und Mieter haben viele Möglichkeiten, Energie zu sparen – darauf weist die LEA LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen) hin.

Heiz- und Warmwasserkosten senken

„Die Kosten für Heizung und Warmwasser machen mittlerweile einen erheblichen Teil der Gesamtmietkosten aus“, so Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer der LEA Hessen: „Hier lässt sich mit wenig Aufwand viel erreichen.“ Wer etwa seine Raumtemperatur um zwei Grad Celsius senkt, spart bereits 12 Prozent der Energiekosten ein. Nachts, in wenig genutzten Räumen oder wenn tagsüber niemand in der Wohnung ist, kann die Temperatur auf 18 oder 16 Grad gesenkt werden, wenn ausreichend gelüftet wird. Mieterinnen und Mieter sollten außerdem darauf achten, dass die Heizkörper nicht verstellt sind. Hängen Gardinen vor der Heizung oder steht das Sofa davor, kann die warme Luft nicht richtig zirkulieren. Das verschlechtert die Heizleistung – und verbraucht mehr Energie. Die Türen innerhalb der Wohnung sollten Mieterinnen und Mieter beim Heizen geschlossen halten. So sorgen sie dafür, dass weniger genutzte Räume nicht mitgeheizt werden. Für zugige Fenster gibt es im Baumarkt Dichtbänder, für Eingangstüren Zugluftstopper. Beim Warmwasser hilft vor allem der sparsame Umgang: also besser duschen statt baden sowie kaltes Wasser zum Händewaschen und Zähneputzen nutzen.

Richtig lüften

Beim Kochen, Duschen oder Wäsche trocknen gelangt Feuchtigkeit in die Raumluft. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Schimmel führen. Daher sollte die Wohnung regelmäßig gelüftet werden. „Die Fenster dafür dauerhaft auf Kipp zu stellen, verbraucht zu viel Energie“, sagt McGovern. „Besser die Heizung abdrehen und die Fenster für zwei bis drei Minuten ganz aufmachen“. Die Feuchtigkeit in der Luft kann dann entweichen, ohne dass die Wände zu schnell auskühlen. Wenn möglich, die Fenster und Türen von gegenüberliegenden Zimmern öffnen, sodass ein Durchzug quer durch die Wohnung entsteht. Bei dauerhaft gekippten Fenstern kühlt das Mauerwerk sehr aus. Hier kondensiert dann die feuchtwarme Luft und das kann zu Schimmelbildung führen. Mieter können Hygrometer nutzen, um immer den optimalen Luftfeuchtegehalt im Blick zu behalten.

Beim Strom sparen

Effektiv und einfach Strom sparen lässt sich mit der Umstellung auf LED-Lampen. Karsten McGovern: „Wenn vorher noch alte Glühbirnen im Einsatz waren, spart die Umstellung bis zu 70 Prozent Energiekosten ein“. Außerdem gilt: Licht aus, wenn der Raum verlassen wird. Mieterinnen und Mieter sollten sich alle Geräte anschauen, die in der Wohnung am Strom hängen: Müssen WLAN-Router, die Stereo-Anlage oder der Fernseher über Nacht wirklich in Dauerbetrieb sein? WLAN-Router können nachts ausgestellt werden, ausschaltbare Steckerleisten oder Zeitschaltuhren helfen dabei, Standby-Verluste zu verringern. Sind Kühlschrank oder Kühltruhe optimal eingestellt? Oft reichen 7 Grad für den Kühlschrank und -18 Grad für die Kühltruhe aus. Regelmäßiges Abtauen verbessert die Kühlleistung und spart so Energie.

Rücksprache bei baulichen Maßnahmen

Natürlich können Mieterinnen und Mieter auch größere Energiesparmaßnahmen ins Auge fassen: etwa digitale Heizungsthermostate installieren, die Dämmung der Wände hinter den Heizkörpern angehen oder Fenster mit Isolierfolie abdichten. Hier empfiehlt sich jedoch, vorab einen Blick in den Mietvertrag zu werfen und die Ideen mit dem Vermietenden abzustimmen. Da beide Seiten von einem geringeren Energieverbrauch profitieren, findet sich sicher eine gemeinsame Lösung.

Einfache Do-it-yourself-Energiesparmaßnahmen und viele Tipps zum richtigen Heizen und Strom sparen finden sich auf hessen-spart-energie.de. Außerdem hat die LEA Hessen eine Broschüre für Mieterinnen und Mieter herausgebracht, die auf der Webseite zum Download auch in den Sprachen Englisch, Arabisch, Rumänisch, Türkisch, Ukrainisch und Russisch verfügbar ist.