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Mobilität

Hessische Projektbeispiele zu Wasserstoff und Brennstoffzellen

Mobilität

Ein wichtiger Einsatzbereich für Wasserstoff ist die Mobilität. Wasserstofffahrzeuge sind Elektrofahrzeuge, bei denen die Antriebsenergie nicht aus einer Batterie, sondern aus einer Brennstoffzelle kommt und direkt an Bord des Fahrzeugs erzeugt wird. Der Tankvorgang für den Wasserstoff als Kraftstoff dauert nur wenige Minuten, etwa so wie bei konventionellen Fahrzeugen.

Mitte 2025 gab es in Deutschland 160 öffentliche Wasserstoff-Tankstellen. Für die kommenden Jahre ist ein bedarfsorientierter Ausbau der Tankstellen-Infrastruktur angekündigt mit Fokus auf den Bereich schwere Nutzfahrzeuge, z.B. schweren Lastkraftwagen, Busse und Abfallsammelfahrzeuge.

Erste Flottenbetreiber verfügen bereits über entsprechende Fahrzeuge in ihren Fuhrparks. So gibt es in verschiedenen Städten und Landkreisen in Hessen Planungen im Bereich Wasserstoffmobilität.

Brennstoffzellenbusse in Hessen

Besonders in ländlichen Gebieten, in denen Busse große Strecken zurücklegen oder auch die Topographie es erfordert, kann die Wasserstofftechnik im Vergleich zu batterieelektrischen Bussen die geeignete Wahl sein, wenn es um den Umstieg auf klimafreundliche Antriebe geht. Dies wird auch deshalb immer dringlicher, weil etwa die Europäische Union in ihrer Clean Vehicles Directive verbindliche Quoten für emissionsarme Busse vorschreibt, die seit August 2021 für die Vergabe öffentlicher Aufträge gelten.

In Hessen gibt es bereits Betreiber, die Brennstoffzellenbusse einsetzen. Einer der Pioniere ist die Firma Winzenhöler aus Groß-Zimmern. Auch die Stadt Frankfurt nutzt die Technologie erfolgreich mit mittlerweile über 20 Brennstoffzellenbussen. Der Kreis Groß-Gerau plant über seine lokale Nahverkehrsgesellschaft LNVG eine Komplettumstellung auf Brennstoffzellenbusse und hat erste Fahrzeuge bereits im Linienbetrieb.

Wasserstofftankstellen im Überblick

Alle öffentlichen H2-Tankstellen in Deutschland und Europa

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Brennstoffzellenzüge in Hessen

Die RMV-Tochter fahma bestellte 27 Brennstoffzellenzüge im Mai 2019 beim französischen Hersteller Alstom. Die Fahrzeuge sind mittlerweile in den regulären Betrieb überführt worden. Sie ersetzen die bisherigen mit Diesel betriebenen Züge im Taunusnetz des RMV auf den Linien RB11, RB12, RB15 und RB16. Das Gesamtauftragsvolumen beziffert sich auf über 500 Millionen Euro. Die notwendige Wasserstofftankstelle wurde auf dem Gelände des Industriepark Höchst errichtet. Dieser emissionsfreie Bahnverkehr ist ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele Hessens.

Bereits im Jahr 2014 unterzeichnete der RMV einen Letter of Intent, um die Entwicklung von Brennstoffzellenzügen voranzutreiben. Er beauftragte mit Unterstützung des Landes Hessen eine Machbarkeitsstudie zum Thema Wasserstoff-Betankung und ließ vom TÜV die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoffzügen gegenüber Dieselzügen über den Lebenszyklus der Fahrzeuge untersuchen. Im Jahr 2017 wurde seitens des RMV-Aufsichtsrats die Ausschreibung von Zügen mit Brennstoffzelle befürwortet, welche über die fahma beschafft wurden. Die fahma hat neben der Beschaffung der Züge auch die sichere Versorgung mit Wasserstoff, die Instandhaltung und das Vorhalten von Reservekapazitäten für die kommenden 25 Jahre beauftragt. Die Versorgung mit Wasserstoff bietet Alstom in Kooperation mit der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG an. Dabei befindet sich die Tankstelle auf dem Gelände des Industrieparks Frankfurt-Höchst.

Auch für Deutschland ist dies ein Leuchtturmprojekt, welches im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) gefördert wird.

LNVG Groß-Gerau
© LNVG Groß-Gerau / Ina Martella
Wasserstofftankstelle am Abend
© LEA Hessen
© Theresa Rundel
Wasserstofftankstelle mit Elektrolyseur in Gießen
© Roth Holding GmbH & Co. KG / Jutta Königsfeld
Grauer PKW mit blauer Dekoration und der Aufschrift "Generation Wasserstoff. LEA"
© Stefan Wildhirt
© ELW Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden
Wasserstoff-betriebener Bus der Firma Winzenhöler fährt auf einer Straße vor einer Fabrik.
© HA Hessen Agentur GmbH / Jan Hosan

Informations- und Vernetzungsangebote der LEA Hessen

  • Beratungsprogramm eCoach für Busse: kostenfreie, technologieoffene, herstellerunabhängige und praxisnahe Impulsberatung für Aufgabenträger im ÖPNV und in Verkehrsgesellschaften in Hessen zum möglichen Einsatz von Elektrobussen.
  • Beratungsprogramm eCoach für Kommunalfahrzeuge: Weiterentwicklung des eCoach-Beratungsprogramms für kommunale Eigenbetriebe mit Fokus auf Sonderfahrzeugen (z.B. Müllsammelfahrzeugen)
  • eBus-Workshop Hessen: Austausch- und Vernetzungsformat für Verkehrsunternehmen, Aufgabenträger und Betreiber von Bussen mit alternativen Antrieben aus Hessen zu den Themen Fahrzeugbeschaffung, Förderangebote, Lade- und Betankungsinfrastruktur, Betriebshof und Werkstatt, Wissenstransfer und Kommunikation. Wenn Sie an einer Teilnahme Interesse haben, kontaktieren Sie uns gerne unter wasserstoff@lea-hessen.de
Genehmigungsleitfaden Wasserstofftankstellen

Mit dem Genehmigungsleitfaden für Wasserstofftankstellen (Hydrogen-Refueling-Station, kurz: HRS) veröffentlicht die NOW GmbH Informationen rund um den Genehmigungsprozess. Erstellt wurde er in Zusammenarbeit mit Behörden und Industriepartnern.

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