Eine weibliche Hand dreht am digitalen Thermostat einer Heizung
© Adobe Stock / Daniel Jedzura
Heizenergieverbrauch vergleichen

Heizenergieverbrauch vergleichen

Rund 70 Prozent des Energieverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts entfallen auf die Heizung. Der Heizenergieverbrauchskennwert erlaubt  eine schnelle Bewertung des Heizenergieverbrauchs eines Gebäudes.

Heizenergieverbrauchskennwerte helfen bei der Bewertung des eigenen Heizenergieverbrauchs

Bei Bestandsgebäuden fällt der überwiegende Teil der Energiekosten für Heizwärme an. Neben der Lage des Gebäudes und den klimatischen Verhältnissen gibt es drei Einflussfaktoren, die Sie mehr oder weniger beeinflussen können. 

Einflussfaktoren auf klimatische Verhältnisse in Gebäuden

  • Der Gebäudeenergieeffizienzstandard, der ein Maß für die Wärmeverluste und den energetischen Zustand des Gebäudes ist.
  • Die Effizienz der Heizungsanlage. Je mehr die im Energieträger enthaltene Energie in nutzbare Wärme umgewandelt wird, desto effizienter arbeitet die Anlage.
  • Ihr persönliches Verhalten beim Heizen, Lüften und Warmwasserverbrauch.

Wie wird der Heizenergieverbrauchskennwert ermittelt?

Um sich einen Überblick zu verschaffen und Heizwärme effizienter zu verwenden, ermitteln Sie Ihren Heizenergieverbrauchskennwert. Dies können Sie auf zwei Wegen tun:

1. Keine digitale Messeinrichtung

Entnehmen Sie Ihrer Heizkostenabrechnung den Heizenergieverbrauch (kWh bezogen auf 12 Monate). Teilen Sie diesen Wert durch Ihre Wohnfläche (Angabe in Quadratmetern (m²)).

Sollten Sie noch über eine Ölheizung verfügen, multiplizieren Sie die Literangabe mit dem Faktor 10. So erhalten Sie die entsprechende Kilowattstundenzahl.

Wenn Sie einen elektrischen Durchlauferhitzer oder Warmwasserboiler nutzen, schlagen Sie auf den von Ihnen berechneten Heizenergiever­brauchskennwert pauschal 24 kWh/(m²a) auf.

2. Digitale Messeinrichtung

Falls Sie über eine digital angebundene Mess­einrichtung beziehungsweise ein Smart-Home-System verfü­gen, können Sie teilweise direkt am Gerät oder im Onlineportal die jeweiligen Heizenergiever­brauchswerte ablesen. Es kann sogar sein, dass Ihnen neben den Verbrauchswerten weitere Auswertungen und Benchmarks zur Verfügung gestellt werden.

Ist mein Verbrauch energieeffizient?

Im nächsten Schritt gilt es herauszufinden, ob Ihr Heizenergieverbrauchskennwert zu hoch ist oder ob Sie schon energie­effizient unterwegs sind. Hierzu können Sie auf verschiedene Quellen zurückgreifen – beispielsweise auf (lokale) Heizspiegel, auf die Verbrauchswerte anderer Wohnungen (sofern Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen) oder auf die nachfolgende Tabelle:

Heizenergieverbrauchskennwert kWh/m² und Jahr mit Warmwasserbereitung

Benchmark

bis 70 kWh/(m²a)

niedrig
bis 120 kWh/(m²a)mittel
bis 200 kWh/(m²a)erhöht
über 200 kWh/(m²a)zu hoch

Wärmepumpenheizung: Benchmark x Faktor 0,39

Für eine stärker auf Ihr eigenes Verhalten und Ihre individuellen Objekt- und Verbrauchspezifika ausgerichtete Analyse wenden Sie sich am besten an eine unabhängige Energieberatung oder an die Verbraucherzentralen.

Tipp:

Der berechnete Heizenergieverbrauchskennwert umfasst die Warmwasserbereitung entweder direkt oder sie wurde im Fall elektrischer Durchlauferhitzer/Boiler pauschal mit 24 kWh berücksichtigt. Der oben stehende Benchmark enthält ebenfalls die Warmwasserbereitung und kann in beiden Fällen als Vergleich herangezogen werden.

Bedenken Sie, dass jeder Vergleichswert nur eine grobe Orientierung bieten kann. Die Kategorisierung von Heizenergieverbräuchen hängt stark von Bauart und -jahr sowie Größe des jeweiligen Gebäudes ab.

Nutzen Sie auch unseren HeizCheck, um den Energieverbrauch zu senken. 

HeizCheck

Lüften und temperieren

Die Höhe des Heizenergieverbrauchs(-kennwerts) lässt sich durch verschiedenste Maßnahmen verbessern. Dabei verfügen Gebäude mit schlechtem Wärmeschutz und damit hohen Verbräuchen über besonders hohe Einsparpotenziale. Um allein mit Verhaltensänderungen Heizenergie einzusparen, gibt es im Wesentlichen zwei Hebel:

Richtiges Lüftungsverhalten: Es gilt, einen optimalen Luftaustausch zu erzielen.
Richtige Temperierung der Wohnung: Mit steigender Temperatur nehmen Ihre Wärmeverluste zu.