Heizungsraum mit Rohrleitungen und Schrank mit Brennstoffzellenheizung.
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Brennstoffzellenheizung

Günstig heizen – Geldbeutel und Klima schonen

Eine Brennstoffzelle kann mehr als klassische Heizungsanlagen: Neben Wärme erzeugt sie zusätzlich auch Strom. Und dank ihrer hohen Effizienz verbraucht sie dabei deutlich weniger Erdgas. Das schont nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel – ohne Abstriche bei Komfort und Zuverlässigkeit.

Im Gegensatz zu klassischen Heizungen erzeugen Brennstoffzellenheizungen - wie Kraft-Wärme-Kopplungs (KWK)-Anlagen - nicht nur Wärme, sondern auch Strom. Man spricht daher landläufig auch von einer stromerzeugenden Heizung. Die Wärme ist letztlich ein Nebenprodukt eines elektrochemischen Reaktionsprozesses in der Brennstoffzelle, bei dem Wasserstoff und Sauerstoff aus der Luft kontrolliert miteinander zu Wasser(dampf) reagieren und direkt Strom erzeugt wird. Der Wasserstoff wird dabei in einem vorgeschalteten oder internen (innerhalb der Brennstoffzelle stattfindendem) Prozess, der sogenannten Reformierung, aus Erd-, Flüssig- oder Biogas gewonnen. Neue Gasbrennwertgeräte sind i.d.R. auch „H2-ready“, also geeignet sind für eine etwaige spätere Umstellung auf Wasserstoff als Brennstoff.

    Heizraum mit großer Brennstoffzellenheizung und Leitungsrohren.
    © LEA

    Wichtige Information zur KfW-Förderung

    Die Antragsstellung zum Investitionszuschuss Brennstoffzelle bei der KfW (433) ist nicht mehr möglich. Die Förderung wurde eingestellt.

    Hier informieren

    5 gute Gründe für eine Brennstoffzellenheizung

    • hohe Energieeffizienz
    • wartungsarm, geringer Platzbedarf
    • zentrale Förderung über einmaligen Investitionszuschuss
    • geeignet für Neubau und energetische Modernisierungsmaßnahmen
    • erfüllt gängige Energiestandards

    Investitionszuschuss bei selbst produziertem Strom und reduziertem CO2-Ausstoß

    Gegenüber klassischen motorischen Systemen weisen Brennstoffzellen in der Regel einen höheren elektrischen Wirkungsgrad von über 30 bis zu 60 Prozent auf. Aufgrund der elektrochemischen Umwandlung sind Brennstoffzellenheizungen auch wartungs- und vibrationsarm sowie leise im Betrieb. Da der Energiegehalt des eingesetzten Brennstoffs Erdgas fast vollständig genutzt werden kann und Strom und Wärme dezentral am Gebrauchsort erzeugt werden, sind Brennstoffzellen besonders effiziente Energiewandler, was neben einer Senkung der Betriebskosten (durch den verminderten Erdgasverbrauch) auch zu einer Reduktion der CO2-Emissionen im Vergleich zu einer konventionellen Erzeugung von Strom und Wärme führt.

    Grafik Funktionsprinzip einer erdgasbetriebenen Brennstoffzellenanlage zur Umwandlung in elektrische und thermische Energie.
    © ASUE e.V.

    Brennstoffzellenheizungen sind für den Dauerbetrieb ausgelegt und decken den Grundbedarf an Wärme und Strom im Tagesverlauf eines Haushalts ab. Die aktuell am Markt verfügbaren Geräte weisen dabei elektrische Leistungen von 0,3 bis 1,5 kW auf, auch die thermische Leistung bewegt sich in einem ähnlichen Bereich.

    Zur Bedienung von Wärmelastspitzen, etwa an kalten Wintertagen, verfügen Brennstoffzellenheizgeräte entweder über ein angeschlossenes Gasbrennwert-Modul (integrierte Geräte) oder nutzen bereits bestehende Heizanlagen (Beistelllösung). Stromspitzen werden weiterhin über das öffentliche Netz abgedeckt. Alternativ kann auch ein Stromspeicher (Batterie) installiert werden, der Überschüsse zwischenspeichert.

    Untersuchungen zeigen, dass bei Brennstoffzellen-Heizgeräten Eigennutzungsgrade von 80 Prozent und mehr realistisch sind. Sie bieten somit auch die Möglichkeit, sich vor dem Hintergrund steigender Strompreise unabhängiger vom Stromnetz zu machen und durch eine intelligente Steuerung des Hausenergiesystems das lokale Verteilnetz der Kommune zu entlasten.

    Brennstoffzellenheizungen mit einer elektrischen Leistung bis 5 kWel werden über das KfW-Programm 433 – Zuschuss Brennstoffzelle über einen a) Sockelbetrag bzw. Grundförderung über 6.800 € und b) einem leistungsabhängigen Betrag (Zusatzförderung) von 550 € je angefangene 0,1 kWel bezuschusst. Eine Anlage mit 1 kW elektr. Leistung erhält demnach einmalig 12.300 € Zuschuss. Seit dem 01.02.2021 ist die KfW-Förderung ist nicht mehr kumulierbar (z.B. mit dem KWKG-Zuschlag). Stattdessen wurden die Fördersätze des KfW-Programms erhöht.

    Hintergrundinformationen zur Brennstoffzellenheizung

    1. Initiative Brennstoffzelle: Broschüre Strom und Wärme maximal effizient
    2. ASUE – Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V.: Broschüre Brennstoffzellen für die Hausenergieversorgung
    3. co2online: Brennstoffzellen-Heizungen: Technik, Kosten, Arten & Förderung https://www.co2online.de/moder...

    Technologie im langjährigen Praxiseinsatz erprobt

    Die Ära der Brennstoffzellenheizung in der Gebäudeenergieversorgung hat gerade erst begonnen. Zahlreiche Erfahrungswerte aus Erprobungs- und Demonstrationsprogrammen zeigen, dass die Technologie ausgereift ist und im Zuge der Energiewende eine wichtige Rolle spielen kann.

    Das Land Hessen ist Vorreiter beim Einsatz der innovativen Brennstoffzellentechnologie. Als erstes Bundesland legte es 2014/15 ein eigenes Förderprogramm auf, mit dem die Installation von 44 Brennstoffzellenheizungen in hessischen Haushalten bezuschusst wurde. Besonders bemerkenswert sind dabei die hohen Zufriedenheitswerte der Anlagenbetreibenden sowie die große Bereitschaft zur Weiterempfehlung der Technologie. Auch hier zeigte sich, dass die Anlagen die Anforderungen an einen langjährigen Dauerbetrieb erfüllen und die Brennstoffzellen nur geringe Degenerationsraten aufweisen, d. h., der elektrische Wirkungsgrad verminderte sich nur geringfügig.

    "Unsere Brennstoffzellenheizung war für uns eine Investition in die Zukunft: Energie- und Stromkosteneinsparung und zugleich Reduzierung der CO2-Belastung."

    Ludwig und Christa B., Büttelborn

    Projektbeispiele

    Nach diesen erfolgreichen Erfahrungen aus dem Anlagenbetrieb startete dann Mitte 2016 das bundesweite Förderprogramm 433 der KfW, über das mittlerweile bis zum Ende des Jahres 2019 mehr als 9.000 Förderanträge bewilligt worden sind. Zentraler Bestandteil ist dabei ein Investitionszuschuss für den Einbau in Wohn- und Gewerbegebäude (siehe Förderung). So erhält man z. B. für ein Gerät mit 1 kW elektrischer Leistung einen Zuschuss über 12.300 EUR (Fördersätze wurden zuletzt zum 01.02.2021 erhöht, zusätzliche Förderung über KWKG entfällt).

    Auch international ist die Brennstoffzelle eine Erfolgsgeschichte. So wurden etwa in Japan bis 2019 mehr als 300.000 Einheiten für die Hausenergieversorgung installiert, bis zum Jahr 2030 sollen es 2,5 Millionen sein. Durch die steigenden Stückzahlen konnten auch die Kosten deutlich gesenkt werden.

    „Für die energetische Modernisierung des Objekts in Alt-Bischofsheim haben wir uns bewusst für eine Brennstoffzelle entschieden, sodass dieses nun in optimaler Weise künftigen Ansprüchen genügt und auch einen Beitrag zur Wärmewende leisten kann.“

    Gerd R., Maintal-Bischofsheim

    Ausgewählte Beispiele aus der Praxis

    Steckbrief Brennstoffzelle BlueGen Stadtwerke Herborn

    Steckbrief Brennstoffzelle BlueGen Stadtwerke Herborn

    Erscheinungsdatum

    01.08.2016

    Themenfeld

    Beratung, Bildungsangebote, Bildungseinrichtung, Biomasse Gase, Digitalisierung, Energiepolitik, Energiesparen, Fachinformation, Hausbauen, Klimawandel in Hessen, Kommune, Mobilität, Modernisierung Sanierung, Sonnenenergie, Speicher, Unternehmen, Wärme

    herunterladen (PDF, 204,80 KIB)

    Brennstoffzellenheizgeräte: Steckbrief Betriebserfahrungen BlueGEN

    Brennstoffzellenheizgeräte: Steckbrief Betriebserfahrungen BlueGEN

    Erscheinungsdatum

    01.08.2018

    Themenfeld

    Beratung, Bildungsangebote, Bildungseinrichtung, Biomasse Gase, Digitalisierung, Energiepolitik, Energiesparen, Fachinformation, Hausbauen, Klimawandel in Hessen, Kommune, Mobilität, Modernisierung Sanierung, Sonnenenergie, Speicher, Unternehmen, Wärme

    herunterladen (PDF, 143,36 KIB)

    Brennstoffzellenheizgeräte: Steckbrief Betriebserfahrungen Vitovalor ..

    Brennstoffzellenheizgeräte: Steckbrief Betriebserfahrungen Vitovalor ..

    Erscheinungsdatum

    01.08.2018

    Themenfeld

    Beratung, Bildungsangebote, Bildungseinrichtung, Biomasse Gase, Digitalisierung, Energiepolitik, Energiesparen, Fachinformation, Hausbauen, Klimawandel in Hessen, Kommune, Mobilität, Modernisierung Sanierung, Sonnenenergie, Speicher, Unternehmen, Wärme

    herunterladen (PDF, 143,36 KIB)

    Pressemitteilung

    Pressemitteilung

    Erscheinungsdatum

    22.01.2020

    Themenfeld

    Bildungseinrichtung, BürgerinBürger, ExpertinExperte, Kommune, Unternehmen

    herunterladen (PDF, 194,56 KIB)

    Brennstoffzellenheizung: Die Heizung, die auch Strom erzeugt!

    Brennstoffzellenheizung: Die Heizung, die auch Strom erzeugt!

    Erscheinungsdatum

    01.07.2020

    Themenfeld

    Klimawandel in Hessen, Kommune, Modernisierung Sanierung, Unternehmen, Wärme

    herunterladen (PDF, 1,26 MIB)

    Kontakt

    Oliver Eich

    Oliver Eich

    Projektleiter Landesstelle Wasserstoff

    +49 611 95017 8959

    Caroline Schäfer

    Caroline Schäfer

    Anna Peise

    Anna Peise

    Martin Gross

    Martin Gross